Ihre erste Ausstellung hat die Greizerin Evelyn Lackner-Drosdeck in der Vogtlandhalle eröffnet. Ihre Arbeiten werden bis 4. Februar zu sehen sein. Die Schau ist erst die zweite Gemäldeschau in dieser Kulturstätte.
Greiz. Es war eine Ausstellungseröffnung mit Seltenheitscharakter, die die Gäste am Donnerstagabend in der Greizer Vogtlandhalle erleben konnten. Die Schau mit Werken der Greizer Künstlerin Evelyn Lackner-Drosdeck unter dem Titel „Einblicke und Ausblicke“ war erst die zweite Gemäldeschau überhaupt, die man in der Vogtlandhalle seit deren Eröffnung veranstaltet hatte und die erste ihrer Art, die nun im Foyer des Veranstaltungshauses zu sehen ist. Dementsprechend groß war auch die Freude bei Vogtlandhallenmitarbeiter Marcus Eisel, der die Gäste bei der von der Band Jailbreak musikalisch begleiteten Schau begrüßte.
Etwas mehr als 20 Bilder zu sehen
Es war die erste Ausstellung der Künstlerin Evelyn Lackner-Drosdeck, die „schon als Kind feststellte, dass es einmal ein künstlerischer Beruf werden musste“, wie Laudatorin Roswitha Kostial feststellte. Diesen Wunsch erfüllte sich Lackner-Drosdeck auch, studierte bis 1968 an der an der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg und ergriff danach den Beruf einer Textilgestalterin bei der Greika in Greiz. Ein paar Jahre nach der Wende, 1995, wagte die Greizerin dann den „Sprung ins kalte Wasser“, wie es Kostial ausdrückte, und machte sich als Textildesignerin selbstständig. Schon in der Zeit bis zur Rente blieb die Malerei ständiges Thema der Künstlerin. Unter anderem illustrierte sie zwei Kinderbücher, davon eins vom inzwischen verstorbenen Schriftsteller Günter Ullmann. Auch preisgekrönt sind die Werke schon, bei einem Wettbewerb des Landes Thüringen gewann sie den ersten Platz und war anschließend mit einem Bild auf der Erfurter Messe zu sehen.
„Ich habe 2003 intensiver mit der Malerei begonnen“, erzählte Evelyn Lackner-Drosdeck. Die Schau mit etwas mehr als 20 Bildern umfasst damit Werke aus der gesamten Schaffensperiode. „Zu Beginn habe ich neben der Arbeit eher sporadisch gemalt. Es war eine schöne Abwechslung und half dabei, den Kopf freizubekommen, was gerade in einem kreativen Beruf wichtig ist. Als Rentnerin habe ich dann die Sache etwas verstärkt.“ Oft sprängen die Ideen für ein Bild aus einer gewissen Neugier heraus, erzählte die Greizerin. „Meistens fällt mir etwas ein oder ich sehe etwas und denke mir: Das will ich auch einmal ausprobieren.“ Nicht immer würde sie sich dann gleich an die Umsetzung machen: „Manchmal habe ich eine Idee viele Wochen bis zu einem Vierteljahr im Kopf, bevor ich mich an das Bild setze.“ Mit Stillleben habe sie angefangen, berichtete die Malerin. Landschaften und Naturszenen seien inzwischen ihre Favoriten, sie setze aber auch Themen um, die sie bewegten und beschäftigten und Dinge, die sie zum Beispiel über die Medien erfahren habe. Entstanden sind die zum Teil abstrakten und zum Teil naturalistischen Gemälde in den unterschiedlichsten Techniken, von Ölkreide bis hin zu mit Acryl- oder Temperafarben gestalteten Werken. Zu sehen sind Bilder, die Fröhlichkeit und Hoffnung, aber auch Schmerz und Verzweiflung in sich vereinen. Die erste Schau habe etwas an Überredungskraft gekostet, erinnerte sich die Laudatorin Kostial. Kennengelernt habe man sich in einer Gruppe von fünf Frauen, die gemeinsam Sport treiben oder sich unterhalten. Im Gespräch habe Evelyn Lackner-Drosdeck von ihrem Hobby berichtet. Schließlich habe man sie ermutigen können, sich an eine Schau zu wagen.
Quelle: OTZ
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