Am Freitag hat die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Greiz die Baugenehmigung für den Wohnpark in der Neustadt bekommen. Die GWG investiert 5,4 Millionen Euro in den Neubau.
Uwe Schneider (links) von der GWG und Architekt Steffen Dinkler mit dem Plan für den Wohnpark auf dem Areal, auf dem er entstehen soll. Foto: Katja Grieser
Greiz. „Das Grundstück verlangt nach Bebauung“, ist ArchitektSteffen Dinkler überzeugt, kennt aber auch die Herausforderungen, die der von der Gemeinnützigen WohnungsgenossenschaftGreiz (GWG) geplante Neubau am Ende der Carolinenstraße in sich birgt. Das beginne beim hiesigen Wohnungsmarkt. „Man muss natürlich versuchen, Wohnungen anzubieten, die tatsächlich vermietbar sind“, soDinkler. Mit dem Konzept der Komfortwohnungen, bei deren Gestaltung die künftigen Mieter schon jetzt ein Mitspracherecht haben, liege die GWG richtig. Dass alle 31″Zwei- und Drei-Raum-Wohnungen bereits jetzt, noch vor dem Spatenstich für den Wohnpark, vermietet sind und es sogar eine Nachrücker-Liste gibt, bestätige das.WohnungsgenossenschaftsgeschäftsführerUwe Schneider hätte gern schon im Herbst mit dem Bau begonnen. Mit dem Projekt beschäftige er sich seit 2009. Doch die Vorbereitungen haben sich hingezogen, als einen Grund nennt er die neue Thüringer Bauordnung. Glücklich ist der GWG-Chef gewesen, dass er am Freitag endlich die Baugenehmigung bekommen hat. Bei einem Treff am Freitagabend mit einem Großteil der künftigen Wohnpark-Bewohner hat es für diese Nachricht spontanen Applaus gegeben.Im März oder April soll mit dem Bau begonnen werden, „ich gehe davon aus, dass im Winter der Rohbau steht und wir mit dem Innenausbau beginnen können“, soUwe Schneider. Den Mietern habe er in Aussicht gestellt, dass im Herbst 2016 mit der Fertigstellung der insgesamt drei Gebäude gerechnet wird. Dann können sie einziehen.Herausforderungen bringen die Bauarbeiten selbst mit sich, wieSteffen Dinkler klarmacht. „Der Baugrund ist relativ kompliziert, so dass wir mit Bohrpfahlgründung arbeiten müssen“, erklärt der Architekt. Die tragfähige Schicht liege nämlich sehr tief.Das Hochwasser vor gut anderthalb Jahren habe gezeigt, dass in diesem Bereich derNeustadt vor allem das Grundwasser zum Problem geworden ist. Deshalb wird das Gebäude mit einer Hochwasserwanne ausgestattet.Und dann ist da das Leitungsproblem. Vor allem Mittel- und Niederspannungskabel liegen auf dem Grundstück. „Die stören uns“, bringt esUwe Schneider auf den Punkt. Auch Wasser- und Abwasserleitungen liegen ungünstig. Bevor es also richtig losgehen kann, müssen die Leitungen verlegt werden.Schon jetzt werden die künftigen Mieter einbezogen, bekommen die Grundrisse ihrer Wohnungen gezeigt. „Wenn es möglich ist, gehen wir auf die Wünsche ein. Natürlich muss es mit der Statik passen“, betontUwe Schneider.Es sei mit bedeutend geringerem Aufwand verbunden, während der Bauphase auf Mieterwünsche einzugehen, als zu einem späteren Zeitpunkt. So können die künftigen Bewohner bei Wohnungszuschnitt, Elektroausstattung, Balkonzugangsmöglichkeiten, Fliesenverlegung, Bodenbelägen und Erstrenovierung mitreden.Rund 5,4 Millionen Euro investiert die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft in den Wohnpark, in dem auch die GWG-Verwaltung zu finden sein wird.Die Gebäude sollen ein parkähnliches Umfeld, zu dem ein Teich gehört, erhalten. Die aktuell auf dem Areal befindlichen Garagen müssen jedoch weichen, das Gleiche gilt für die dort stehenden Bäume. Eine Fällgenehmigung liege bereits vor. Es werde jedoch für Ersatzbepflanzung gesorgt, verspricht GWG-ChefSchneider.
Katja Grieser / 04.02.15 / OTZ