Die Anerkennungspreise der Interessengemeinschaft Greizer Neustadt gehen an die Lessing-Grundschule und Vogtlandhalle.
Glücklich über die Verleihung der Greizer Neustadtperle 2012 sind Conny und Olaf Geidel mit Sohn Marius. Foto: Marius Koity
Greiz. Mit der Neustadtperle 2012 der Interessengemeinschaft (IG) Greizer Neustadt wurde am 3. Oktober auf dem Neustadtfest die Villa Gingko in der Poststraße 7 ausgezeichnet. Den mit 1000 Euro dotierten Preis nahm Facharzt Dr. Olaf Geidel, Eigentümer des Wohn- und Geschäftshauses, gemeinsam mit Frau Conny und Sohn Marius entgegen. Anerkennungspreise des zum siebenten Mal veranstalteten Wettbewerbes gingen an die Grundschule Gotthold Ephraim Lessing sowie die Vogtlandhalle. Die Plaketten überreichte der IG-Vorsitzende Steffen Dinkler an die Grundschulleiterin Marlies Langebach sowie an Frank Böttger, Geschäftsführer der kommunalen Greizer Freizeit- und Dienstleistungs-GmbH, der die Vogtlandhalle gehört. Für das Prädikat „attraktivstes Objekt der Greizer Neustadt“, das mit der Auszeichnung verbunden ist, waren insgesamt sechs Gebäude nominiert. Die sechsköpfige Jury unter dem Vorsitz von Professor Dr. Dieter Hassenpflug von der Bauhaus-Universität Weimar hatte sich entschieden, mit dem Hauptpreis bewusst das Engagement eines privaten Eigentümers zu würdigen. „Das Objekt zeichnet sich durch die detailgetreue Sanierung in Verbindung mit einer substanzgerechten Nutzung“, urteilt die Interessengemeinschaft Greizer Neustadt. „Ein erforderlicher Aufzug sowie eine Balkonanlage wurden an der Gebäuderückseite in gestalterisch sensibler Weise eingefügt. Sowohl an der Fassade als auch im Inneren wurden viele bauzeitliche Details erhalten, aufgearbeitet und in die neue Nutzung einbezogen. Die Außenanlagen des Objektes wurden ebenfalls neu gestaltet und geben dem ganzen Anwesen einen würdigen Rahmen, so dass hier eine gelungene Gesamtsanierung vorliegt und das Objekt eine echte Perle der Neustadt geworden ist.“ „Ich freue mich riesig über den Preis“, sagte Geidel auf den Stufen der Vogtlandhalle vor zahlreichen Neustadtfest-Gästen. „So etwas schafft man aber nicht allein. Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau.“ Er dankte u. a. auch dem Greizer Ingenieurbüro für Bauwesen Jens-Holger Schmidt, das ihn während der rund zweijährigen und sehr kostspieligen Sanierung der Stadtvilla betreute. Geidel betreibt im Erdgeschoss der Villa Gingko seit 1992 gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Dietmar Häfke eine Hals-Nasen-Ohren-Praxis. Verärgert über wechselnde Besitzer, die in der Poststraße 7 nur ein Spekulationsobjekt gesehen hätten, und weil das Gebäude endlich saniert werden musste, habe er es 2009 gekauft, um dann zu handeln, gab zu verstehen. Im Obergeschoss betreibt der Greizer Diakonieverein Carolinenfeld eine Sozialstation. Und im Dachgeschoss ist eine Wohngemeinschaft für an Demenz erkrankte Menschen mit sieben Bewohnern eingerichtet. Aus der Nutzung leitete Geidel den neuen Namen des Objektes ab. Er sah zwischen seinem Beruf und den Mietern im Dachgeschoss eine Verbindung in der Gingko-Pflanze. Aus dieser werden nicht nur Extrakte gegen Ohrgeräusche gewonnen, sondern auch welche zur Behandlung von Demenz. Ihrem Namen wird die Villa Gingko auch durch einen solchen Baum im Vorgarten gerecht. So dient das Gebäude heute noch dem sozialen Zweck, für den es von einem Fabrikanten namens Findeisen aus Berga 1886 erbaut worden sei. Viele Einheimische kennen die Poststraße 7 als Geburtshilfliche, später als HNO-Abteilung des Greizer Krankenhauses.
Quelle: OTZ
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